Bindung und Beziehung – zwei Schlüsselwörter in der Sozialen Arbeit, die über das Gelingen und Scheitern von Betreuungen entscheiden können. Gerade in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familiensystemen, in denen die Fähigkeit, Bindungen einzugehen, nachhaltig geschädigt ist, spielt die Frage einer professionellen Beziehungsarbeit eine noch zentralere Rolle, wenn Maßnahmen „wirken“ sollen. Die Pädagogik hat über die vergangenen Jahrzehnte eine Vielzahl von Konzepten erprobt, die letztlich alle den Ansatz verfolgen, Kinder und Jugendliche professionell und nachhaltig zu begleiten. Ob Erlebnispädagogik mit einem Schwerpunkt in den frühen 1990er Jahren, Elemente der Musik- und Kunstpädagogik oder auch tiergestützte Angebote, die seit einigen Jahren sehr stark in den Fokus geraten sind - es gibt eine Vielzahl von erprobten ergänzenden Methoden zum Aufbau von Beziehung und Stärkung von Bindungsfähigkeit. Eines eint alle Angebote - es geht um Erleben, um die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu erreichen, sich wirksam zu erleben, etwas zu schaffen … eine Alternative zum Scheitern zu erfahren. Bedauerlicherweise geraten solche Ansätze immer wieder in Vergessenheit bzw. unterliegen wellenartigen Trendentwicklungen, die dazu führen, dass sie nicht mehr als „modern“ gelten, verschwinden oder die Wirksamkeit in Frage gestellt wird. Vielleicht ist die Zeit gekommen, dass wir uns daran erinnern.
Gemeinsam Dinge zu erleben wurde in der Corona-Pandemie zum Tabu und wir merken aktuell, dass es nicht selbstverständlich ist, diesen Modus wieder zu verlassen. Jüngst kam unser Kinder- und Jugendparlament mit einer Forderung auf uns zu: „Wir wollen wieder mehr Zeit miteinander und mehr Zeit mit unseren Betreuer*innen verbringen“. Wie wunderbar Kinder und Jugendliche doch sind und punktgenau das formulieren, was zu tun ist!
Diesen Fragen widmen wir unseren Fachtag. Wir möchten uns im ersten Teil des Tages mit ausgewiesenen Experten im Rahmen von Plenumsvorträgen mit vier pädagogisch-therapeutischen Methoden beschäftigen, etwas über den „State of the Art“ erfahren und uns mit Fragen der Wirksamkeit befassen: Erlebnispädagogik, Musikpädagogik, tiergestützte Intervention und wir vergessen dabei auch nicht ein viertes Thema: digitale Erlebniswelten.
Der Nachmittag dient Ihrem „Erleben“ und wir möchten Ihnen hier einen Erlebnismarktplatz anbieten.
Hier:
• erfahren Sie mehr über Erlebnispädagogik, Streetwork und tiergestützte Arbeit in St. Vincent.
• erleben Sie Aktivangebote Outdoor mit dem KAP-Institut.
• erproben Sie im Workshop musikalische Impulse für Ihren Arbeitsalltag.
• lernen Sie Spielwelten und deren Faszination näher kennen.
• be(ein)drucken wir Sie, was Kunst alles kann.
• stellen wir Ihnen ein heilpädagogisch-systemisches Wohnkonzept vor.
Wir planen hybrid für Sie: Unsere Fachtagung wird auch dieses Jahr wieder als Hybridveranstaltung (also live vor Ort und ausgewählte Beiträge im Live-Stream) angeboten. Das Programm und den Anmeldebogen erhalten Sie zusammen mit diesem Schreiben. Wir hoffen, Sie neugierig gemacht zu haben und freuen uns, wenn Sie am 16. Oktober 2023 unsere Veranstaltung besuchen!
Herzliche Grüße,
Frank Baumgartner
Gesamtleitung
zum Herunterladen:
