KJF-Direktor Michael Eibl freute sich über die Zusammenarbeit ausgewiesener Experten zum Wohle der Kinder und Jugendlichen und betonte bei seiner Begrüßung: „Ich danke allen, die heute und im Alltag ihre wertvolle Fachexpertise teilen. Unsere gemeinsame Überzeugung zum Wohle der Kinder und Jugendlichen verbindet uns und ist die Grundlage für diese hier stattfindende hervorragende Zusammenarbeit, von der wir alle profitieren können.“ Der Einrichtungsleiter des Kinderzentrums, Frank Baumgartner betonte bei seiner Einführung, die unter dem Motto: „Wir brauchen wieder Abenteuer“ stand: „Wir nehmen uns ein sehr fachliches Thema vor, das in unserer Wahrnehmung in den vergangenen Jahren an Dynamik und Präsenz verloren hat: Erlebniswelten „wirken“. Wir wollen zeigen, dass Abenteuer, tiergestützte Angebote, virtuelle Welten, Musik und Kunst wirksame Methoden der sozialen Arbeit mit jungen Menschen sind.“
v.l.: Yvonne Tyl (Leitung Schulbegleitungen KJF), Prof. Dr. Josef Eckstein (ehemaliger Präsident der OTH und Sprecher des Verwaltungsrats der KJF), Professorin Renate Kühnel (Leiterin des Bachelor-Studiengangs Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit an der OTH Regensburg), KJF-Direktor Michael Eibl, em. Prof. Dr. Werner Michl (TH Nürnberg und Universität Luxemburg), Frank Baumgartner (Gesamtleiter Kinderzentrum St. Vincent der KJF), Michael Hösl (KJF-Abteilungsleiter für Jugendhilfe, Einrichtungen und Dienste), Peter Alberter (Geschäftsführer des KAP Institutes Regensburg), Daniela Wanderer (Bereichsleiterin vom Kinderzentrum St. Vincent der KJF) (Foto: Olga Arnstein)
Bindung und Beziehung – zwei Schlüsselwörter in der Sozialen Arbeit
Im Laufe der Veranstaltung wurde immer wieder deutlich klar: Bindung und Beziehung sind zwei Schlüsselwörter in der Sozialen Arbeit, die über das Gelingen und Scheitern von Betreuungen entscheiden können. Gerade in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familiensystemen, in denen die Fähigkeit, Bindungen einzugehen, nachhaltig geschädigt ist, spielt die Frage einer professionellen Beziehungsarbeit eine noch zentralere Rolle, wenn Maßnahmen „wirken“ sollen. Die Pädagogik hat über die vergangenen Jahrzehnte eine Vielzahl von Konzepten erprobt, die letztlich alle den Ansatz verfolgen, Kinder und Jugendliche professionell und nachhaltig zu begleiten.
Gemeinsame Erlebnisse als Grundlage gelingender Bindungen
Der erste Teil des Fachtages bestand aus Plenumsvorträgen mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten. Darunter der em. Prof. Dr. Werner Michl (TH Nürnberg und Universität Luxemburg), Roswitha Zink vom Lichtblickhof Kinderhospiz, Professorin Renate Kühnel von der OTH Regensburg und Maximilian Seeberger vom Amt für Jugend und Familie der Stadt Regensburg – Jugendschutzstelle. Die Vortragenden stellten vier pädagogisch-therapeutische Methoden vor und klärten dabei Fragen derer Wirksamkeit. Erlebnispädagogik, Musikpädagogik, tiergestützte Intervention und das Thema der virtuellen Erlebniswelten standen dabei konkret im Fokus. „Musikalische Improvisation hat das Potenzial, erfüllte Augenblicke und Freude an gemeinsamen Gestaltungsprozessen erleben zu lassen - eine gute Basis für eine gelingende Beziehung“, machte Professorin Renate Kühnel, Leiterin des Bachelor-Studiengangs Musik- und bewegungsorientierte Soziale Arbeit an der OTH Regensburg, in ihrem Vortag deutlich.
Roswitha Zink vom Lichtblickhof Kinderhospiz mit tierisch guter Begleitung von Joli (Foto: Olga Arnstein)
Der Nachmittag diente dem „Erleben“ und bot den Besucherinnen und Besuchern einen „Erlebnismarktplatz“ mit folgenden Workshops an: Erlebnispädagogik, Streetwork und tiergestützte Arbeit im Kinderzentrum St. Vincent, Aktivangebote Outdoor mit dem KAP-Institut, ein Workshop zum Thema musikalische Impulse für den Arbeitsalltag; digitale Lebenswelten und virtuelle Realität; Be(ein)druckend, was Kunst alles kann des Atelier „Kunst inklusiv“ der KJF Regensburg und die Vorstellung eines heilpädagogisch-systemischen Wohnkonzepts. Eines einte alle Angebote – es ging um das Erleben, um die Möglichkeit, gemeinsam etwas zu erreichen, sich wirksam zu erleben, etwas zu schaffen. Eine Alternative zum Scheitern zu erfahren.
Text: KJF und OTH